Im Gespräch mit Claude Bonnefoy wird Eugène Ionesco auf Kafka angesprochen und erklärt, was ihn an dessen Werk "Die Verwandlung" beeindruckt hat. Die zitierten Zeilen dieses Interviews sind auch heute noch bzw. wieder aktuell - gleich, ob aus der Perspektive des einfachen Bürgers oder eines politischen Akteurs hohen Ranges.
Handeln wir tagtäglich als Menschen, ist also Menschlichkeit unser oberstes Gebot? Oder stellen wir nicht sehr häufig Eitelkeit, Opportunismus, Bequemlichkeit, Machtinteressen, Wirtschaft, Ideologie etc. weit vor Menschlichkeit?
Eugène Ionesco ist Mitte der Siebziger Jahre in einem kurzen Essay über Samuell Beckett einer möglichen Ursache der Fehlentwicklungen sehr weit zurück gefolgt. Er hinterfragte die Schöpfung selbst.
Ein Meister des Absurden Theaters hätte es nicht besser inszenieren können. Aber zum Lachen war es nicht. Der Präsident eines noch freien Landes, das jedoch wie einst Polen nach dem Willen eines imperialistischen Diktators von der Weltbühne verschwinden soll, wirft Deutschland nicht ganz ohne Grund vor, sich seiner historischen Verantwortung nicht zu stellen und sogar den aggressiven Diktator unserer Zeit noch zu unterstützen.
Wir schreiben das Jahr 2022, und im ach so zivilisierten Europa werden Menschenrechte nun auch offiziell und auf kriegerische Weise wieder mit Füßen getreten. Zudem sind die vom Kriegsherren gelieferten Begründungen und Rechtfertigungen eine Beleidigung für jeden denkenden Menschen.