„Wenn ich jemals feindselig war, dann gegenüber der Dummheit und gegenüber der Verletzung von Menschenrechten.”

Quelle und weitere Zitate

à propos

Eugène Ionesco und die Politik

Während ich in meinen späten jugendlichen Jahren und als junger Erwachsener mit Respekt und Anerkennung auf so einige politische Akteure jener Zeit schaute, äußerte sich Eugène Ionesco etwa zur gleichen Zeit bis zu seinem Lebensende überaus negativ über die Politik und den Staat. Bis zur Jahrhundertwende hätte ich seinen Ausführungen wohl widersprochen. Mein Verständnis von Staat war von meinem Ich nicht zu trennen, sah ich mich doch als – wenn auch ein kleiner – Teil des Ganzen. Und die Ergebnisse des politischen Prozesses konnten sich sehen lassen. Seit rund zwei Jahrzehnten unterliegt der „Staat“ bzw. die „Politik“ nach meinem Ermessen einem Irrtum nach dem anderen, deren Folgen immer sichtbarer und spürbarer werden, und es gibt nichts, das ich als Individuum dagegen unternehmen kann. Aus Respekt und Anerkennung der frühen Jahre ist Erstaunen und Entsetzen geworden.

Eugène Ionesco 1973: "Israel und darüber hinaus"

Eugène Ionesco hat sich am 29. Oktober 1973 in Le Figaro unter dem Titel „Israël et plus loin“ zu Wort gemeldet. Die Ausführungen sind etwas später in die Essay-Sammlung „Gegengifte“ aufgenommen worden. Ionescos Einstellung und Meinung zu Israel wird deutlich und darüber hinaus spricht er mit dem Thema Spiritualität etwas an, was heute vielleicht ein paar zusätzliche Graustufen in der Betrachtung verdient.

Le pixel peint / Das Pixel malt

Nach einem bewegten Leben inmitten extrem unruhiger Zeiten flüchtete Eugène Ionesco in den 80er Jahren erneut - und zwar in die Schweiz, um sich als Maler seinen Gedanken, Beklemmungen und Ängsten zu stellen. Einen Eindruck von den Ergebnissen gibt die zweisprachige Veröffentlichung "La main peint / Die Hand malt". Die im Folgenden zu sehenden minimalistischen Pixelarts sollen hieran erinnern.

„Die Welt ist unbewohnbar“

"Ich bin gewiss nicht der Einzige, der behauptet, dass die Welt unbewohnbar geworden ist. Die Völker sind vom Wahnsinn ergriffen. Selbst die Grenzen des Schändlichen haben die Menschen überschritten. Man hat scheinbar keine Wahl mehr. Der Terror ist so allgemein geworden, dass die Sensibelsten inzwischen unfähig sind, die schreckliche Last noch weiter zu tragen, … "

Tagebuch: In der Kollektivfalle ohne Erkenntnis

"Ich kann nicht verstehen, wie es kommt, dass Menschen sich seit Jahrhunderten und Aberjahrhunderten damit abfinden, unter so unerträglichen Verhältnissen zu leben oder zu sterben. Dass sie sich abfinden, mit dem Schreckgespenst des Todes im Kriege, in Schmerzen zu existieren, ohne wirklich laut und endgültig zu reagieren. Wie hat die Menschheit sich damit abfinden können, da zu sein, hingeworfen zu sein, ohne jede Erklärung? Wir sitzen in einer Art Kollektivfalle und lehnen uns nicht einmal ernsthaft dagegen auf."